^{Fotos (M. Droll) – Besucher der Ausstellung im Foyer der Alten Mensa, Seminar Weingarten, 28.04.2023}

„Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ Unter diesem Titel zeigt das Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte (Berufliche Schulen und Gymnasium) Weingarten bis zum 20. Juni im Foyer der Alten Mensa (Abt-Hyller-Straße 9) eine Wanderausstellung, die sich mit dem Thema „Menschverachtende Sprache im Dritten Reich und heute“ auseinandersetzt. „Ich bin dankbar, dass wir mit dieser Wanderausstellung einen weiteren Beitrag zum Demokratieverständnis im Schulalltag und der Lehrkräfteausbildung in der Region setzen können. Demokratie geht uns alle an!“ sagt Seminarleiter Jan Wischmann zur Eröffnung und bedankte sich bei Frau Manuela Droll für die Organisation.

Die Ausstellung wurde von der Ulmer KZ-Gedenkstätte DZOK (Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg) konzipiert. Menschen verbal niederzumachen und die Demokratie anzugreifen, gehörte zum Wesen des Nationalsozialismus. „Lügenpresse“ war zum Beispiel ein Kampfbegriff, der zwischen 1933 und 1945 in aller Munde war und heute wieder Verwendung findet: in sozialen Medien, im Alltag und in der Politik rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien. Die stellt demokratiefeindliche und menschenverachtende Begriffe von damals und heute vor; außerdem eigentlich neutrale Begriffe, die als Waffe benützt werden können. Die Ausstellung fragt: Was bedeuten diese Wörter? Wie wurden sie früher und wie werden sie heute verwendet? Und was kann man gegen die Giftwirkung von Sprache tun? Die Begriffe im Überblick: „Asozial. Heimat. Lügenpresse. Schuldkult. Völkisch. Volk. Volksgemeinschaft. Widerstand.“

 
Der Rundgang nimmt etwa 45 Minuten in Anspruch und bietet Anlass für kontroverse Diskussionen. Lehrkräfte (aller Schularten), die mit Ihren Schulkassen die Ausstellung besuchen möchten, können sich über das Sekretariat anmelden und nähere Informationen erfragen (sekretariat@seminar-weingarten.de).